Landesverband Berlin

Übersehen und #systemrelevant - Soziale Arbeit in Quarantäne (Pressemitteilung)

30.03.2020

Von: DBSH Berlin

Egal ob stationäre Jugendhilfe, Einrichtungen für Geflüchtete oder Wohnungslose. Viele Fachkräfte der Sozialen Arbeit sind aktuell vor schwierige Entscheidungen gestellt. Was passiert, wenn in meiner Einrichtung Corona ausbricht?

Verantwortung für Notfallpläne wurde an bezirkliche Gesundheits- und Jugendämter delegiert, die für Fachkräfte in diesen Tagen schwer zu erreichen sind.
Schutzkleidung und Pläne für Quarantänesituationen liegen in vielen Einrichtungen nicht vor.
Bei den bisher öffentlichen und als #systemrelevant diskutierten Gruppen werden Sozialarbeiter_innen und Sozialpädagog_innen jedoch übersehen.

Sie sind für die Menschen von Risikogruppen, bei psychischen Krisen oder bei häuslicher Gewalt jedoch sehr relevant - ganz besonders in diesen Zeiten.
Hinzu kommt, dass der Berliner Senat die stationären- und Kriseneinrichtungen sowie die Jugendämter bei der Ausweitung seiner Regelung zur Notbetreuung (Stand 22.03.2020) nicht berücksichtigt hat.

Genau wie in anderen Care-Berufen arbeiten hier überwiegend Frauen, üben komplexe Tätigkeiten aus, arbeiten oft unter prekären Bedingungen und mit unzureichender Bezahlung.

Zitat: „Der Senat muss bei der Regelung für Notbetreuung dringend nachbessern. Die Jugendämter müssen maximal handlungsfähig sein und wenn Kolleg_innen in stationären Einrichtungen in Quarantäne gehen, müssen ihre Familien entlastet werden.“ (Hannes Wolf)

Zitat: „Wir brauchen Notfallpläne und Schutzkonzepte für stationäre Einrichtungen. Es kann nicht sein, dass da jeder Träger sich selbst überlassen bleibt.“ (Svenja Ketelsen, Sozialarbeiterin in der Obdachlosenhilfe)

Zitat: „Mein Arbeitgeber erwartet indirekt von mir, zwei Wochen in Quarantäne mit den Bewohnern zu gehen, wenn der Verdacht von Corona bei uns auftaucht. Uns wurde mitgeteilt, dass unsere Einrichtung nicht mit Schutzkleidung beliefert wird, da wir nicht priorisiert sind.“ (Fachkraft in der Arbeit mit Geflüchteten)

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