Landesverband Berlin

Stellungnahme zur Situation der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste (RSD) in Berlin

15.05.2018

Von: DBSH Berlin

 Gemeinsame Presseerklärung AG Weiße Fahnen, DBSH Berlin, GEW Berlin


Anlässlich der Veröffentlichung der Studie „Berufliche Realität im ASD: die Herausforderung sozialpädagogischer Arbeit heute“

Zur Situation der Regionalen Sozialpädagogischen Dienste (RSD) in Berlin

Situation in den Jugendämtern von Berlin:

Die Situation in den Jugendämtern ist unverändert katastrophal. Seit November 2012 weisen Berlins Fachkräfte, Jugendamtsleiter_innen und Jugendhilfeausschüsse auf akute Missstände im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe hin.


Die Fachkräfte aus den Jugendämtern fordern - weiterhin:

1. Personalsituation und Ausstattung verbessern!

Das „Vier-Augen Prinzip“ bei Kinderschutzmeldungen, wird nicht eingehalten. Das Mitwirken bei familiengerichtlichen Verfahren und Schulhilfekonferenzen, kann durch die Kolleg_innen nur in Ausnahmen gewährleistet werden.

„Es braucht endlich Standards für Personal- und Raumausstattung um fachliches Arbeiten wieder möglich zu machen. Die räumliche Ausstattung ist zum Teil desolat. Offene Stellen können nicht nachbesetzt werden. Der Vertretungsfall ist zum Regelfall geworden. Supervision, Fort- und Weiterbildung sind eher die Ausnahme.“ - Andreas Kraft, Vorstand Kinder- und Jugendhilfe und Sozialarbeit GEW Berlin

2. Bezahlung:Berlin muss endlich nachziehen!

Wer in Berlin im RSD anfängt zu arbeiten wird nach Entgeltstufe E9 TV-L vergütet. Dabei stehen sich die hohe Verantwortung und das schwierige Arbeitsumfeld, einer unverhältnismäßig niedrigen Vergütung gegenüber. In Brandenburg und Hamburg werden die gleichen Stellen mit E10 TV-L vergütet.

„Auch im RSD gilt es das Fachkräftegebot zu wahren und dem Fachkräftemangel entschieden entgegenzuwirken. Das erreichen wir durch eine deutliche Aufwertung und höhere Eingruppierung der Arbeit in den Jugendämtern.

Anerkennung sozialer Berufe beginnt schon in der Ausbildung! Die Vergütung der fünfmonatigen Vollzeitpraktika ist dringend geboten. Hier geht es um Attraktivität des Handlungsfeldes, Aufwertung Sozialer Arbeit und Gewinnung neuer Mitarbeiter_innen für die Jugendämter.“ - Hannes Wolf, Vorsitzender DBSH Berlin

3. Fallzahlbegrenzung muss kommen!

In Berlin betreut eine Fachkraft zwischen 80 bis 120 Fällen. Die Maßnahmeplanung der Senatsverwaltung von 2014 sieht eine angemessene Personalausstattung bei 65 Fällen pro Fachkraft mit vollem Stundenumfang vor.

„Wir fordern eine Aktualisierung und Umsetzung dieser Maßnahmeplanung um sichtbar zu machen, wie hoch der aktuelle Personalbedarf und die aktuelle Fallbelastung ist. Wir fordern weiter eine Fallzahlbegrenzung von 28 Fällen pro Fachkraft bei einer vollen Stelle.“ - Heike Schlizio-Jahnke, AG Weiße Fahnen, Protestgruppe der Mitarbeiterinnen der Jugendämter.

Diese Forderung wird vom DBSH Berlin und der GEW Berlin unterstützt.


Ansprechperson: AG Weiße Fahnen 

Heike Schlizio-Jahnke, Sprecherin AG Weiße Fahnen

hschliziojahnke(at)gmail(dot)com

 

Ansprechperson: DBSH Berlin

Hannes Wolf, Vorsitzender Landesverband Berlin

h.wolf(at)dbsh-berlin(dot)de,

 

Ansprechperson GEW Berlin:

Andreas Kraft, Vorstand Kinder-, Jugendhilfe und Sozialarbeit GEW BERLIN

| Ahornstraße 5 | 10787 Berlin Tel.: 030 / 219 993-40

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